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Hals über Kopf wird der Verein in das Ganze hier hinein gestürzt.
Eine Reise beginnt. Von jetzt auf gleich, aber mit Ambition und Idealismus. Ursprünglich begonnen hat alles an einem Freitagabend, in einem ganz gewöhnlichem Wohnzimmer bei Bier und Nudeln. Respektive am 31. Januar 2020. Der Gedanke für das Projekt bestand zu diesem Zeitpunkt zwar schon ein paar Wochen, allerdings war es jener Abend, an dem zwölf junge Menschen zusammenkamen, um die noch lose Idee zu diskutieren. Aus einer Diskussion wurde leichthin eine Gründungsversammlung. Es entstand, getrieben von der Begeisterung, eine Satzung; Vorstände, SchriftführerIn und das ganze Gedöns wurden gewählt und zack, war es soweit: Der Kulturverein „im Endeffekt e.V.“ war geboren. Irgendwie eine geplante und doch spontane Geburt zugleich. So schnell geht das also. Zumindest, wenn man die späteren bürokratischen Aufgaben ausklammert. Was dann jedoch folgte, war der wahrscheinlich anstrengendere Teil. Die Euphorie über das, was wir soeben geschaffen hatten, wobei wir ja eigentlich noch gar nichts geschaffen hatten, ließ in Verbindung mit der Wirkung des Bieres eine lange, wilde Diskussion entfachen. Wir hatten uns Notizen gemacht und trugen diese nun reihum vor. Doch dabei blieb es nicht. Jeder in dieser Runde, wirklich jeder, hatte zu jeder anderen Aussage etwas hinzuzufügen. Ich erinnere mich an das unbändige und andauernde Gefühl, etwas sagen zu wollen, um die Idee des Anderen noch einmal auszuschmücken. So ging es jedem. In diesem Moment war eine unfassbare Inspiration und Power im Raum, welche ich so selten erlebt hatte. Wenn ich diese Diskussion heute beschreiben müsste, würde mir dazu der Satz: „Wir wollten so viel, aber wussten nicht, was wir wollten“ einfallen. Die Ideen sprudelten und die Zeit rannte uns davon. Ein schöner Abend. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass in wenigen Wochen ein riesiges schwarzes Loch namens „Covid-19“ unsere Hoffnung und Inspiration einfach wegsaugen würde. Blauäugig ließen wir uns zu Beginn eventuell zu viel Zeit. Eben deswegen wären aber die Diskussionen und Pläne vielleicht auch nicht so toll geworden, hätten wir von Zeitdruck oder Einschränkungen etwas gewusst. Naja, so schön alles begann, so schnell war alles erst einmal auf Eis gelegt. Im ersten Lockdown trafen wir uns per Zoom, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Was können wir in der jetzigen Lage tun? Können wir überhaupt etwas tun? Wie lange dauert denn diese Scheiße noch? Zu viele Fragen mit zu vielen Variablen ließen die erwähnte Power und Inspiration verpuffen. Die bereits gedruckten Aufkleber verstaubten und in der WhatsApp-Gruppe, in der vor einigen Wochen noch ein so reger, spannender Austausch stattfand, wurde monate- lang keine Nachricht geschrieben. Lediglich hier und da, wenn man sich irgendwo traf, ein haltloses Gespräch über die Zukunft des Vereins. Bis jetzt.

In neuem Aussehen, unter gleichem Namen und mit hoffentlich mehr Durchhaltevermögen ist der Verein wieder geboren worden. Er hat die Pandemie doch tatsächlich noch überlebt. Hätte mich das jemand vor ein, zwei Jahren gefragt, wäre ich mir dessen nicht so sicher gewesen. Umso schöner ist es, dass das Motiv mindestens noch genauso spannend wie aktuell zugleich geblieben ist. Die kulturellen Schwierigkeiten zeigen sich vor allem, je unbekannter, jünger und ländlicher lebend die Kreativen sind. Deshalb richtet sich die Förderung des Vereins vor allem an jüngere Kunst und Kultur im Umland von München. Eine Bühne geben, sei es analog oder digital, ohne jegliche Vorurteile und nach Lust und Laune kuratiert. Das ist es, was heute wie damals in der Satzung steht. Denn letztendlich geht es darum, der ungefilterten Kreativität zunächst einmal unbefangen zu begegnen, egal wie fremd und skurril oder auch gewohnt sie im ersten Moment wirken könnte. Hierfür baut der Verein ein Netzwerk an Schaffenden, UnterstützerInnen und Publikum auf. Diese Dreiecksbeziehung ist konträr, jede Ecke verfolgt aber das gleiche Ziel. Um dem Publikum etwas Neues, Junges, vielleicht auch Besonderes zeigen zu können, bedarf es Vertrauen. Vertrauen von UnterstützerInnen, Kreativen und schließlich von euch, den LeserInnen und BeobachterInnen.

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